POSITIONS – 38

In Avian Sunflowers verwandelt Harry Rüdham Van Goghs ikonische Sonnenblumen in eine zeitgenössische Vision von Flug und Form. Was einst als Sinnbild für Strahlkraft und Lebenskraft galt, wird hier neu gedacht – durch unzählige kleine Vögel, die der Künstler präzise aus Malerkrepp oder Klebefolie schneidet und zu floralen Konstellationen arrangiert.

Schicht für Schicht trägt Rüdham Acryl- und Ölfarbe auf und baut so eine leuchtende Tiefe auf. Erst nach dem Abziehen der Schablonen treten die Vögel hervor – in changierenden Nuancen, schwebend zwischen Bewegung und Stillstand. Aus der Ferne wirken die Gemälde wie strahlende, abstrakte Sonnenblumenformationen, aus der Nähe entfaltet sich ein faszinierendes Spiel von Detail und räumlichem Rhythmus.

Mit dieser aufwendigen Technik erweist Rüdham nicht nur Van Gogh seine Reverenz, sondern erschafft zugleich eine poetische Meditation über Gemeinschaft und Verwandlung. Jeder Vogel, einzigartig in seiner Form, wird Teil eines strahlenden Ganzen – eines endlosen Aufblühens, eines Himmels in Blüte.